Chiharu Shiota

Die in Berlin lebende japanische Künstlerin (*1972 in Osaka) entwickelt raumgreifende Installationen, die das Publikum umgeben wie ein psychischer Raum. Für ihre aufwändigen Fadeninstallationen ist Shiota weltweit bekannt. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. 

30.01.2015 - 05.04.2015

Die Künstlerin arbeitet dabei mit dem eigenen Körper und persönlichen Fundstücken, wie Kleidung, Schuhen, Puppen u.a., die sich, eingewebt in ihren Installationen wiederfinden. Das auffallendste Charakteristikum ihrer Arbeit besteht dabei in einem Gespinst aus Wollfäden, das den Raum, die darin befindlichen Objekte, die Performerin und das Publikum zu einer Einheit verbindet. Für diese aufwändigen Fadeninstalla-tionen ist Shiota weltweit bekannt.

Im 2015 wird sie ihr Land im japanischen Pavillon auf der Venedig-Biennale vertreten und erfährt damit eine der höchsten Auszeichnungen in der Kunstszene.Direkt  vor ihrem internationalen Auftritt in Venedig wird die Künstlerin in der Stadtgalerie Saarbrücken mit ortsbezogenen Installationen, Skulpturen, Zeichnungen sowie mit Malerei und Video zu sehen sein.

„Chiharu Shiota gehört einer jüngeren Künstlergeneration an, die mit ihrer körperbezogenen Kunst in den vergangenen Jahren internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Und doch sind Shiotas Arbeiten am Rande der aktuellen Tendenzen in der jungen japanischen Kunst zu sehen, die sich begeistert auf die elektronischen Medien der High Tech-Welt eingelassen hat, um den schismatischen Charakter einer Kultur zu reflektieren, die auf einer phantastischen Verbindung von Tradition und der Anpassung an eine hypermoderne Welt basiert.

Shiotas performative und installative Arbeiten lassen sich deshalb auch nur bedingt der jungen „japanischen“ Kunst zuordnen und stehen einer sehr viel weiter gefassten Tradition nahe, die sich bereits Ende der 60er Jahre in Japan, in den USA, aber vor allem in Südamerika und Europa auszuprägen begann. Ihre Ausbildung, die sie seit 1996 bei Marina Abramovic an deutschen Kunsthochschulen absolvierte, liefert denn auch den eigentlichen Schlüssel zu ihrer Bildsprache, die sich unübersehbar an den Lösungen der Performance- und Installationskunst der 70er Jahre orientiert.“ (Andrea Jahn)