Neue Leiterin der Stadtgalerie

Katharina Ritter, M.A. (*1982) ist ab 1. April die neue Leiterin der Stadtgalerie Saarbrücken. Seit August 2020 hat die freischaffende Kuratorin die Stadtgalerie interimsmäßig geführt.

Foto: Anna-Maria Ritter

Foto: Anna-Maria Ritter

Foto: Anna-Maria Ritter

Katharina Ritter, aufgewachsen im Saarland, gestaltet die Stadtgalerie als einen Ort der kritischen Zuversicht. Sie ermöglicht vielfältige Zusammenarbeiten und langfristige Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und forciert den Austausch mit Kulturschaffenden:

„Ich verbinde lokale Themen mit globalen Entwicklungen. Das Ausstellen von Kunst ist mir genauso wichtig wie sich zusammen für eine positive Zukunft einzusetzen. Die dringenden Themen unserer Zeit sind eine gemeinsame Herausforderung, die eine Verknüpfung unterschiedlicher Kompetenzen erfordert.“


Neue Impulse in der Interimszeit – neue Ausstellungen und digitale Eröffnung im Februar

In der Interimszeit führte Katharina Ritter nicht nur die Kontinuität des Programms fort, sondern setzte innerhalb kürzester Zeit neue Impulse, um mit der Stadtgalerie auch während der Corona-Pandemie im Gespräch zu bleiben. Erst am Freitag, 19. Februar, fand die Eröffnung ihrer ersten drei Ausstellungen digital statt.

Mit Natascha Sadr Haghighian zeigt Ritter eine Künstlerin, deren Arbeiten in der Stadtgalerie direkt an die Ausstellung im deutschen Pavillon der Biennale Venedig 2019 anknüpfen. Die Arbeiten zeichnen die komplexen Verflechtungen und gegenseitige Durchdringung von Technologie, Biologie und Wertschöpfungssystemen nach.

Mit Florian Huth und Joni Majer stellt Ritter zwei Kunstschaffende mit persönlichem Bezug zum Saarland aus: Florian Huth (*1980 in Saarbrücken) untersucht künstlerische Fähigkeit und Erfolg. Die Illustratorin Joni Majer (* 1985 in Berlin) lebt und arbeitet in Saarbrücken. In ihren Zeichnungen drückt sie komplizierte Dinge möglichst simpel und klar aus, in Schwarz-Weiß. Während des Lockdowns überführte sie ihre Bildwelt in eine neue Dimension und modellierte ihr „Zeichen für Gesicht“ in Ton.

Aus der Stadtgalerie heraus initiiert Katharina Ritter weitere künstlerische Projekte im Stadtraum, wie etwa die Gestaltung einer Gebäudefassade von Joni Majer außerhalb des Stadtzentrums. Sie forciert den Austausch mit Kulturschaffenden im transdisziplinären und transkulturellen Kontext. Sie vernetzt die Stadtgalerie mit unterschiedlichen Institutionen der Stadt und setzt den Fokus auch auf die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft.

In einem öffentlichen Verfahren mit insgesamt 20 Mitbewerberinnen und -bewerbern hat sich Katharina Ritter durchgesetzt. Sie folgte auf Dr. Andrea Jahn, die zur Stiftung Saarländischer Kulturbesitz wechselte.

Bisherige Stationen

Katharina Ritter, Jahrgang 1982, entwickelte vor ihrer Tätigkeit als Interimsleiterin der Stadtgalerie Saarbrücken als Künstlerische Leiterin der Künstlerhäuser Worpswede e.V. ein Modellprojekt für gemeinschaftliche Vielfalt. Im Kern geht es dabei um die Zukunftsfähigkeit der Förderstätte in Verbindung mit der ländlichen Region.

Von 2017 bis 2019 zeigte sie als Ausstellungsleitung des Kunstvereins Ulm e.V. zeitgenössische Positionen wie Tom Anholt, Mert Akbal, Lotte Günther, Hojin Kang und Naomi Liesenfeld und entwickelte ein umfangreiches Vermittlungsprogramm.

Seit 2013 ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar mit dem Lehrgebiet Kunstgeschichte und Kunsttheorie. Ritter ist Gründungsmitglied und war Vorsitzende des Neuen Saarbrücker Kunstvereins e.V.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Auslandsbeziehungen betreute Katharina Ritter das tourende Ausstellungsprojekt „Weltreise. Kunst aus Deutschland unterwegs. Werke aus dem Kunstbestand des ifa 1949 – heute“ mit rund 350 Kunstwerken von Künstlerinnen und Künstlern, darunter Joseph Beuys, Isa Genzken, Rebecca Horn und vielen mehr.

Bereits von 2012 bis 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stadtgalerie Saarbrücken, 2008 bis 2012 betreute sie die Galerie der Hochschule der Bildenden Künste Saar.