Katrin Ströbel

Katrin Ströbel hält in ihren Installationen, Zeichnungen und Fotoarbeiten Momente fest, die uns mit den Zeichen derer konfrontieren, die unfreiwillig auf Reisen sind. Dabei setzt sie sich mit kulturellen Codes auseinander, die sowohl postkoloniale Geschichte wie aktuelle Rassismen reflektieren.

13.05.2016 - 31.07.2016

Katrin Ströbel, Colonize my mind, Fotografie, 2016 - Stadtgalerie

Katrin Ströbel, Colonize my mind, Fotografie, 2016 - Stadtgalerie

Katrin Ströbel, Colonize my mind, Fotografie, 2016 - Stadtgalerie


Eine dünne, blaue Plastiktüte im Wind, ein Koffer, versteckt in den Bäumen, bewohnte Pappkartons wie Nester eingeklemmt zwischen Mauern... das sind Momente, die Katrin Ströbel (*1975 in Pforzheim) in ihren Zeichnungen und Fotoarbeiten festhält. Momente, die uns mit den Zeichen derer konfrontieren, die unfreiwillig auf Reisen sind. Auf der Flucht – vielleicht. Vielleicht auch nur unterwegs hin zu den Orten, wo das Leben besser, wärmer zu sein verspricht. In ihren Videos haben diese Menschen ein Gesicht, eine Stimme. Sie erzählen von persönlichen Geschichten, die wir nicht aus der Flüchtlingsstrom-Presse kennen. Geschichten, die schon seit Jahren jeden Tag und überall auf der Welt passieren – unter unseren Augen – wenn wir hinsehen wie Katrin Ströbel. Doch in Ströbels komplexen Installationen, in denen sie sich mit kulturellen Codes, Bildsprachen und Zeichensystemen auseinandersetzt, findet sich weder Anklage noch Folklore. Ihre Raum- und Wandarbeiten bestehen aus einem Bilderkosmos, der sowohl postkoloniale Geschichte wie aktuelle Rassismen und Sexismen reflektiert. Darüber hinaus geht es ihr immer auch darum, die eigene Position als Künstlerin zu befragen und damit die Bedingungen künstlerischer Praxis in verschiedenen Kulturen.

Ihre langen Auslandsaufenthalte in Afrika, Amerika und Australien, aber auch ihr Leben zwischen Deutschland (Stuttgart), Frankreich (Marseille) und Marokko (Rabat) bilden dafür die Grundlage. Sie ist eine Migrantin auf Zeit, die als Künstlerin den Bewegungen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten nachspürt, um sie in ihrer ganz eigenen subtilen Bildsprache zu fassen.

Nach ihrem Studium der Freien Kunst und Germanistik in Stuttgart promovierte Katrin Ströbel in Kunstwissenschaft an der Universität Marburg. Seit 2013 lehrt sie als Professorin für Zeichnung an der Villa Arson, école nationale supérieure d'art in Nizza.

Parallel zur Ausstellung in Saarbrücken werden ihre Arbeiten in einer Gruppenausstellung im FRAC Metz sowie an mehreren Orten in der Grenzregion (Saint Louis, Dudelange) gezeigt.

Video zur Ausstellung

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