Gillian Brett
Gillian Brett (*1990 in Paris) analysiert in ihrer Arbeit die Beziehung zwischen Mensch und Technologie und reflektiert, wie diese prägenden Prozesse unweigerlich auf unsere Umwelt Einfluss nehmen. In ihren Objekten und Installationen bespricht sie aktuelle Themen, die um Agrarindustrie und neue „grüne“ Technologien kreisen und zeigt, wie Effektivität und Künstlichkeit unsere Welt zunehmend gestalten.
Die Künstlerin verwendet für ihre Arbeit LCD Bildschirme und bricht, bohrt, schleift und zündet diese an, wodurch sie einen Sternenhimmel erschafft, der in unserer Welt durch die Lichtverschmutzung kaum noch sichtbar ist. In Abgüssen von Döner, Würstchen und Grillhähnchen schweben ausrangierte technische Geräte in Harz, wodurch Brett eine Art „Metzgerei-Labor“ erfindet. Die Künstlerin verfremdet alltägliche, uns vertraute Objekte und setzt sie in einen kritischen Kontext. Die Frage, welchen Platz der Mensch in der Welt hat, bleibt offen.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das Buch "Die Antiquiertheit des Menschen" von Günther Anders, in dem der Autor die Auswirkungen des von Menschen gemachten technischen Fortschritts auf die Menschheit beschreibt. Die Grundthese der "Obsoleszenz" ist, dass der Mensch mit seinen eigenen Produkten nicht mehr mithalten kann, dass er ihrer Perfektion nicht mehr gewachsen ist. Anders erkennt in dieser Anpassung des Menschen an die Maschine (die er nicht nur als geistigen, sondern auch als körperlichen Prozess beschreibt) einen Verlust des Ichs, der auch vom modernen Menschen begrüßt wird, der sich angesichts der Perfektion der Maschinen schämt.