Martin Walde
24.04.2015 - 21.06.2015
Zugleich reflektieren seine Werke einen analytischen und ironischen Blick auf die Definitionen und Grenzen des Kunstbegriffs. Es sind Kunstwerke, an deren Entstehung das Publikum oft unmittelbar beteiligt ist, Installationen, die sich während der Ausstellung ständig verändern, oder auch Arbeiten, die durch die Konfrontation mit ihren Betrachtern zunehmend an Komplexität gewinnen. Spätestens seit seiner Teilnahme an der documenta X (1997) ist Walde auch einem größeren Publikum bekannt. Mit seiner umfassenden Einzelausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken erfährt sein Werk eine neue große Präsentation in Deutschland.
Martin Walde erforscht die dingliche Welt in ihren unterschiedlichen Aggregat- und Bewegungszuständen, und das immer in Bezug zu uns als ihren Betrachtern und Benutzern. Gleich einem Alchimisten durchleuchtet er die Eigenschaften bildhauerischer Materialien, von amorphen Formen aus Silikon bis hin zu den komplexen, Plasma gefüllten Glasgebilden der Hallucigenia.
Der Ausstellungsraum, den Walde mit seinen Installationen und Objekten besetzt, ist Labor und Aktionsraum, Experimentierfeld und Bühne zugleich. Seine Versuchsanordnungen konfrontieren uns dabei mit unseren eigenen Konventionen, Grenzen und Erwartungen, und führen uns im günstigsten Fall darüber hinaus. Dabei legt Walde den Ausgang der Interaktion oftmals bewusst nicht fest und thematisiert damit auch seine eigene Rolle als Künstler: „Mich interessiert die Möglichkeit, etwas evolutionär offen zu lassen (…) eine Sache wieder anders zu begreifen und anzuschauen. Insofern verstehe ich mich eigentlich zunehmend als Teilnehmer, nicht als jemand, der etwas kontrollierend auf die Bühne bringt“ (Martin Walde).